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Mein erster Schultag und der Eisbär-Schreck

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Erschienen am 03.05.2010
Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783570221716
Sprache: Deutsch
Umfang: 120 S., 40 farbige Illustr., mit fbg. Illustration
Format (T/L/B): 1 x 18.8 x 14 cm
Lesealter: 6-99 J.
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Ein fröhliches Mut-mach-Buch für den ersten Schultag Ben freut sich riesig: Endlich kommt er in die Schule! Aber er hat auch ganz schön Lampenfieber, schließlich wird nach den Ferien alles anders sein: Er muss Plüscheisbärin Sardine zum ersten Mal alleine lassen! Und was wird aus seiner Schultüte ? schließlich kann Mama doch gar nicht basteln! Wie gut, dass er Florence kennenlernt, die Bens beste Freundin wird. Denn wenn man zusammen in die Schule kommt, kann gar nicht mehr viel schiefgehen ... ? Mit farbenfrohen Illustrationen von Heike Wiechmann ? Einfühlsame Schilderung der aufregenden Zeit vor dem ersten Schultag ? Ein Vorlesebuch für alle, die auf den ersten Schultag warten

Autorenportrait

Bettina Obrecht wurde 1964 in Lörrach geboren und studierte Englisch und Spanisch. Sie ist Autorin, Übersetzerin und freie Mitarbeiterin im Rundfunk und wurde für ihre Kurzprosa und Lyrik mehrfach ausgezeichnet. Seit 1994 schreibt sie Kinder- und Jugendbücher und hat sich seitdem bereits in die "Garde wichtiger Kinderbuchautorinnen hineingeschrieben" (Eselsohr).

Leseprobe

Es ist ganz klar, dass es in der Schule toll wird. So langweilig wie im Kindergarten kann es dort n?ich ?berhaupt nicht sein. Die ganzen nervigen kleinen Kinder d?rfen nicht mit. Die m?ssen im Kindergarten bleiben und weiter mit Baukl?tzchen und Puppenk?chen spielen. Ben ist sehr zufrieden, dass f?r ihn nach den Sommerferien alles anders wird. Na gut, er hat eine Weile auch gerne mit Baukl?tzchen und Puppenk?chen gespielt. Aber so kann es ja nicht ewig weitergehen! Man kann als Sechsj?iger nun mal nicht mehr jeden Tag ein unsichtbares Fr?hst?ck auf buntem Plastikgeschirr servieren und peinliche Kreisspiele spielen, die sogar kleine Babys lustig finden. Auch wenn es schade ist, dass Ben jetzt Sabine, seine Erzieherin, nicht mehr t?ich sehen wird: Er freut sich schon sehr, dass er endlich in die Schule kommt. Dort haben sie bestimmt ganz andere Spielsachen. Und weil in der Klasse keine Dreij?igen sind, werden sie ganz andere, erwachsene Spiele spielen k?nnen. Keiner wird in die Hose machen oder laut pl?en, wenn die Mama weggeht. Und Mittagsschlaf muss man in der Schule schon gar keinen machen. Im Gegenteil: In der Schule ist schlafen bestimmt ganz streng verboten. Sogar wenn man total m?de ist. Bens Eisb?n Sardine ist nicht so begeistert davon, dass Ben ernsthaft in die Schule gehen m?chte. ?An dem Tag, an dem du in die Schule gehst, wird etwas ganz Schreckliches passieren?, sagt sie. ?Was denn?? Ben runzelt besorgt die Stirn. ?Du wirst lernen, dass ich nicht lebendig bin?, verk?ndet Sardine feierlich. ?Und dann?? ?Dann hast du gelernt, dass ich tot bin. So etwas bringen sie Kindern in der Schule bei.? ?Aber du bist nicht tot.? Sardine nickt bekr?igend. ?Doch: Was nicht gr?n ist, das ist rot, was nicht lebendig ist, ist tot?, singt sie. ?Alte Eisb?nweisheit.? Sardine zieht sich zufrieden unter die Bettdecke zur?ck. Die Bettdecke ist ihr Eisberg, obwohl sie nicht wei?bezogen ist, sondern blau mit Flugzeugen drauf. Ben ?berlegt. ?Das stimmt gar nicht, was du da gesungen hast?, sagt er nach einer Weile. ?Was nicht gr?n ist, kann genauso gut auch blau sein. Oder gelb.? ?Erdbeeren sind rot, wenn sie nicht gr?n sind?, sagt Sardine. ?Erdbeeren k?nnen auch braun sein. N?ich dann, wenn sie verfault sind.? ?Das gilt nicht?, sagt Sardine beleidigt. ?Das gilt wohl.? Ben setzt sich gerade hin. ?Au?rdem verstehst du nichts von Erdbeeren. Du kommst ja aus dem Eis. Da wachsen ?berhaupt keine Erdbeeren.? ?Ich kann doch nichts daf?r, dass ich aus dem Eis komme?, brummt Sardine unter der Decke. ?Ich wollte dich au?rdem ja nur warnen. Du solltest lieber nicht in die Schule gehen. Du wei? noch gar nicht, was da alles passieren kann.? ?Das kann man sich nicht aussuchen?, sagt Ben. ?Jeder muss zur Schule gehen, auch wenn er gar nicht will.? Er schweigt einen Moment. ?Ich will aber sowieso?, sagt er dann. ?Und nur weil ich in die Schule gehe, bist du noch lange nicht tot. Du lebst mindestens so lange wie ich.? ?Du wirst schon sehen?, sagt Sardine und dann sagt sie nichts mehr. Sie schweigt eiskalt. Und da friert Ben ein bisschen. Mamas Schult?ten-Plan Damit hat Ben nicht gerechnet: Dass seine Mama ihm einfach selbst eine ganz selbst gebastelte Schult?te bastelt. Genau genommen hat er sich noch nie ?berlegt, wo Schult?ten herkommen. Zum Schulanfang kommen weder der Osterhase noch der Weihnachtsmann noch der Schultroll. Schulanfang kommt ganz ohne Zauber aus. Trotzdem ist es ganz und gar unzauberhaft und langweilig und sogar ein bisschen peinlich, wenn Bens Mama eine Schult?te bastelt, als w? die so etwas Normales wie ein Tischk?chen oder ein Weihnachtsengel. ?Ich habe blauen Karton ausgesucht?, sagt Mama. ?Du magst doch Blau, oder?? Ben nickt. Es gibt Farben, die er viel sch?ner findet als Blau. Rosa zum Beispiel. Aber er hat im Kindergarten schon gelernt, dass Jungs ausgelacht werden, wenn sie Rosa m?gen. Blau ist nicht schlecht, weil das Meer blau ist. Eisb?n m?gen Blau auch. Es ist so ziemlich die einzige Farbe, mit Leseprobe