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Das Schloss der Erinnerungen

Roman

Erschienen am 22.09.2022
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783311300311
Sprache: Deutsch
Umfang: 208 S.
Format (T/L/B): 2.2 x 18.8 x 12.3 cm
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

Ein Schlösschen im Südwesten Frankreichs, mit Blick auf die Pyrenäen. Lange war es im Besitz angesehener Familien, doch als Jean Durand, der letzte Schlossherr, stirbt, verfällt das Anwesen zusehends. Jeans Witwe, Madame Germaine, ist gezwungen zu verkaufen, an ein Münchner Ehepaar, das das Schloss saniert und zu einer Tagungsstätte mit Chambres dhôtes ausbaut. Germaine, die die neunzig längst überschritten hat, erhält lebenslanges Wohnrecht, umsorgt von den neuen Besitzern und dem Personal, das die alten Gemäuer im Sommer mit Leben erfüllt, an dem Germaine aber nicht teilnimmt. Seit Jahren schon verlässt sie ihr Zimmer nicht mehr. Morgens hört sie Radio Vatican, abends schaut sie sich Western mit John Wayne an. Die übrige Zeit verbringt sie damit, auf den Tod zu warten, ihren verschwommenen Erinnerungen nachzuspüren und sich die Frage zu stellen, welchen Sinn ihr Leben besaß - und noch besitzt. Bis zwei junge Frauen und ein im Schloss Station machender Schriftsteller sie aus der Reserve locken. Wird der Tod noch eine Weile warten müssen?

Autorenportrait

RAINER MORITZ 1958 in Heilbronn geboren, war Fußballschiedsrichter, promovierte mit einer Arbeit über Hermann Lenz, arbeitete als Cheflektor bei Reclam Leipzig und als Programmgeschäftsführer bei Hoffmann und Campe, ehe er 2005 die Leitung des Hamburger Literaturhauses übernahm. Damit nicht genug, tritt Moritz regelmäßig als Literaturkritiker in Erscheinung, übersetzt aus dem Französischen (unter anderem Françoise Sagan und Georges Simenon), kommentiert humorvoll das Weltgeschehen in einer Bremen-2-Radiokolumne - und schreibt Bücher: über Fußball, Schlager, Pariser Parks, aber auch über Richard Yates. Zuletzt erschienen bei Oktopus der hochgelobte Roman Als wär das Leben so und Unbekannte Seiten. Kuriose Literaturgeschichte(n).

Leseprobe

»Das letzte Mal hatte sie ihr Zimmer vor acht Jahren verlassen. Eines Morgens war ihr aufgegangen, dass es keine Notwendigkeit mehr gab, einen Fuß über ihre Schwelle zu setzen. Was sollte da draußen sein? Sie wollte sich auf ihr Sterben vorbereiten.« »Wir brauchen Sie hier, Madame Das hatte noch nie jemand zu ihr gesagt, in ihrem ganzen Leben nicht.«